Korfu und die südlichen Inseln per Kat
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Vorbereitung:
Unser Oktobertörn sollte 2 Besonderheiten bieten. Zum einen sind wir vom Monohull auf den Kat umgestiegen und zum anderen wollten wir die Rümpfe des Kats mal nach Albanien lenken.
An Bord: Raimond und Gudrun Herrmann, Werner Schaller, Gerhard Höhl und Hans-Joachim Weinmann.
Trotz perfekter Vorplanung sollten wir Albanien nicht erreichen. Schon beim Chartern des Kats über die Agentur wurde deutlich “Genaues weiss man nicht”.
Trotz Zusage der Agentur erhielten wir auf Nachfrage von Tsirigotis Sailing die Info – “No – Albanien”.
Das war ja noch kein Problem. Kurzer Hand nahmen wir Kontakt zu Kiricoulis auf der nach eigenem Bekunden seinen Booten und Kunden das Segeln nach Albanien erlaubt.
Wir bekamen die nötige Bestätigung und sogar einen identischen Kat!? und verdonnerten die Agentur dazu sicher zu stellen das die nötigen Papiere, Versicherung, Flaggen (Q und Albanien) sowie die nötigen Seekarten an Bord sein müssen. Das wurde alles per E-Mail bestätigt.
So vorbereitet stiegen wir am 14.10 in den Flieger und flogen nach Korfu.

Ankunft und Bootsübernahme
Schon am Zielflughafen wurde deutlich – das die vereinbarte Abholung wohl nicht berücksichtigt wurde. Also zwei Taxis und ab in die Marina.
Beim obligatorischen Check In im Büro von Kiriacoulis wusste man nichts vom Transfer, und nichts vom Wunsch nach einem Gennaker . Dafür wollte man aber 3000 Euro Kaution – akzeptierte aber weder Visa noch Amex nur Mastercard. Das war lösbar.
Bei der Übernahme des Bootes stellten sich einige Probleme heraus die nur sehr widerwillig beseitigt wurden. Es kam aber z.B. nicht in Frage das wir ohne Positionslichter oder ohne die Möglichkeit das Gas abzudrehen in See stechen.
Als es darum ging die nötige Ausrüstung für Albanien zu checken wurde die Möglichkeit mit dem Boot Albanien zu besuchen kategorisch und sehr agressiv abgelehnt.
Was wir den dort wollten – das gibt es nichts! Das geht nicht. Das Boot hat keine Versicherung für Albanien. Man legt euch an die Kette. Die E-Mails das Kiriacoulis uns den Besuch dort bestätigt hat wurden plötzlich uminterpretiert: “ja man kann im albanischen Seegebiet segeln”.
Die Crew nahms gelassen und meinte Korfu wäre auch ganz schön – der Skipper, wäre er alleine, er hätte den Vertrag anulliert. Das schien auch der Stützpunktleiter zu merken. Wiederwillig wurde dann die Adresse eines albanischen Yachtagenten (den der Skipper schon kannte und im Vorfeld kontaktiert hatte) mitgeteilt und zumindest die albanische Gastlandflagge ausgehändigt.
So ganz nebenbei bemerkten wir dann das es das gleiche Boot war welches uns ja schon eine Absage erteilt hatte. Kiriagulis wollte wohl einfach das Geschäft machen und hat uns genau dieses Boot wiederum (unter falschen Voraussetzungen) angeboten.
Die Crew war nun verunsichert weil das Schiff nicht ausreichend versichert war und weil der Skipper vermutet das möglicherweise ein Einklarieren erfolglos wäre (denn Versicherung ist nötig) und so wurde nach kurzer Debatte auf einen Törn südlich Korfu umgeroutet.
Nun denn: Kabinen beziehen, Proviant bunkern und Abendessen im Ort.

Tag 1 Platarias
Zunächst mussten wir noch die (widerwillige) Reparatur des Gasreglers und der Toplichter (weiss und 3 Farbenlaterne) abwarten. Vorher natürlich noch ausgiebiges Duschen und ein erstes Frühstück an Bord. Da die Mannschaft in der Planungsphase von 7 auf 5 schrumpfte haben wir von 42fuss auf 38fuss downgradet. Die Athena 38 bot genau die richtige Größe für 5 Personen. Sowohl im Salon als auch in den Kojen und natürlich auch außen die Sitzecke war ideal. Auch das große Sonnentrampolin lud zum chillen ein.
Also Leinen los und hinaus aus der Marina. Schon in der engen Boxengasse – eng wegen der Mooringleinen der Boote – zeigte sich die gute Manövrierfähigkeit des Kats. 
Erst gerade hinaus bis zur Mitte und dann eine Maschine rückwärts und die andere vorwärts und schon dreht er auf der Stelle – zumindest wenn der Wind sich zurückhält.
Da beim Kat die Ruder und die Schraube nicht wie beim Monohull in der Mitte sondern sehr weit aussen liegen ist beim An- und Ablegen, insbesondere wenn Moorings und deren Sorgeleinen im Wasser sind, höchste Vorsicht geboten. Zu leicht fährt man sich fest.
Nach dem Verlassen der Marina Gouvia (nördlich von Korfu Town) wollten wir zwischen Korfu und dem Festland in Richtung Platarias fahren. Der Wind kam von vorn und wäre ideal um nach Sarandä (Albanien) zu segeln …. !!!
Nun gut kreuzen wir ein wenig um die Segeleigenschaften zu testen und wenn nötig nehmen wir die “Diesel-Genua”. Gesagt getan und wie erwartet konnte der Kat keine besondere Höhe gehen bzw. nicht mit guter Geschwindigkeit. Dazu kommt – wird hoch am Wind gesegelt und man versteuert sich in den Wind – dann bleibt die Kiste stehen.
Da Fahrtenkats bei schwachem Wind schwerfällig zu wenden sind haben wir das Funsegeln benutzt um uns mit dem wenden etwas vertraut zu machen. Vor der Wende etwas abfallen und Fahrt aufnehmen und dann flott durch den Wind steuern und die Fock backhalten und erst loswerfen wenn das Groß den Bug gewechselt hat. Das hat auch gleich gut geklappt.
Später haben wir dann die Maschine(n) benutzt und uns dem Tagesziel genähert. Die Crew wollte allerdings Wasserspiele. Also Maschine stop – Leine und Fender als Sicherheit achteraus und schon konnte geplanscht werden.
Nach dem Baden frischte der Wind auf und wir konnten mit guter Fahrt unser erstes Ziel ansteuern.
Wie oft in Griechenland geht man auch im Hafen vor eigenem Anker rückwärts an die Pier. Wir sprechen dann vom anlegen “römisch katholisch”
Der erste Anlauf misslingt. Der Anker slippt und auch die Kette springt in der Nuss verliert den Halt und beginnt klirrend auszurauschen. Eine beherzte Fußbremse macht dem ein Ende.
Also Anker auf und auf ein Neues. Bald liegt der Kat perfekt an der Pier und die Crew kann sich dem Hafen und Bordleben hingeben und die Ankercrew hat Ihr Wissen um die Ankerketten-Fußbremse erweitert.

Abendessen bei Olga. Da im Hafen keine Duschen und Toiletten sind hat Olga eine pfiffige Geschäftsidee realisiert. Wer abends bei Ihr einkehrt kann die Duschen morgens benutzen. Olga spricht deutsch und die Küche ist gut und das Lokal optisch auch einen Besuch wert

Tag 2 – Rüber nach Paxos (Paxoi)
Zur Insel Paxoi wollen wir. Die Windrichtung stimmt, alleine die Stärke ist eher eine Schwäche. Mit 1-2 Bft bekommen wir den Kahn nicht so richtig zum laufen. Doch nach einer Weile frischt der Wind etwas auf und weht uns auf die Nase! Ok, wir haben Zeit, lasst uns kreuzen. Und so kreuzen wir zwischen Festland, Korfu und Paxoi. Am Nachmittag bringt uns dann ein Kreuzschlag in die Nähe der spektakulären Einfahrt nach Gaios.

Man segelt oder fährt auf eine Steinmauer zu und erkennt erst spät wann es rechts ab in eine Art Flussrinne geht. Diese ist sehr eng und Gegenverkehr ist tunlichst an manchen Stellen zu vermeiden. Das geht einfach wegen der Untiefen nicht. Nach einem scharfen Linksknick kommt eine Engstelle die sich dann etwas zum Stadthafen von Gaios öffnet.
Man liegt vor Buganker mit dem Heck zur Pier und kann sich aussuchen ob man bei Bäcker, beim Kaffee, der Bank oder bei der Disco festmacht. Versehentlich haben wir uns für die Disco entschieden. Beim Bäcker gibt es RF_ID Chips für Wasser und Strom. Duschen …. ggf. im ortsansässigen Fitnessclub.

Ein nettes und beschauliches Städtchen allerdings von den Engländern requiriert die mit einer Armada von Sailing-Holiday einfallen aber ganz erträglich sind.
Natürlich wird von der Crew die Gastronomie und die verschiedenen Espressoversorgungstellen auf Preis und Leistung abgeklopft und ggf. geprüft.

Die Griechische Küche ist natürlich in der Regel keine Offenbarung. Man hält sich an Gegrilltes und hofft das das bestellte Lamm kein Hammel war. Salate, Gemüsse und Röstbrot sind allerdings fast immer frisch und zu empfehlen. Fisch wird sehr unterschiedlich angeboten ist aber immer eine Option – aber nicht billig.
Die Nacht war laut – denn die Disco machte ordentlich Lärm – obwohl nur wenige Besucher den Weg dorthin fanden. Aber wie gesagt man kann statt vor der Disco auch vor dem Bäcker festmachen!
Tag 3 Anti Paxoi
Leinen los, Anker auf!
Halt halt erst mal Frühstück und zwar ausgiebig. Wir schreiben den 17.Oktober und die Sonne lockt uns ins Cockpit bei 24 Grad (übrigens auch Wassertemperatur)

Dank frischer Backwaren und gefüllten Kühlschrank lassen wir es uns gut gehen bevor wir dann ans Auslaufen denken.
Wir nehmen die östliche Ausfahrt bei der es über eine Barre geht. Der Tiefenmesser zeigt z.T. 0,10 an. Obwohl per Lotung festgestellt wurde das man mindestens 1,9 hinzurechnen kann und der Kat nur 1,1 benötigt – trotzdem ein komisches Gefühl. Aber es ist genügend Wasser in dieser Seeschleife die einem Fluss gleich eine vorgelagerter Insel umrundet und somit eine nördliche und eine östliche Zufahrt hat. Wer bei Nacht ankommt und die Gegebenheiten nicht kennt nehme besser die östliche Einfahrt und halte sich stur an die Molenbeleuchtung und den richtigen Kurs aus der Karte bzw. dem Hafenhandbuch. Tiefgang über 2,2 m ist hier problematisch.
Leider lässt der Wind auf sich warten und so motoren wir in Richtung Antipaxoi umrunden die Insel auf der westlichen Seite und suchen uns eine Bucht auf der östlichen Seite.

Antipaxoi und Ankern in der Bucht
Zwar ist der Anker fest eingefahren und Wind und Welle ehr schwach (aber drehend) die Felswände aber recht nahe. Deshalb wird Ankerwache gegangen. Das stört zwar die Nachtruhe etwas. Aber bei mildem Klima und einem tollen Sternenhimmel bring jeder die 2 Stunden Nachtwache hinter sich. Ab und an zieht ein Kreuzfahrer vorbei und kleine Fische im Wasser sorgen durch ihr Eigenleuchten auch für Kurzweil. Als langsam alle wieder an Deck sind gibt es noch einen wunderbaren Sonnenaufgang und auch das Frühstück fernab von Cafes, Bars und Disco´s lässt keine Wünsche offen.
Tag 4 Preveza
Nach dem wir den Anker wieder ausgebrochen und aufgeholt haben legten wir Kurs auf Preveza. Eine größere Stadt am Festland mit diversen Marinas und einer Art Salzwasser-Binnensee im Hinterland.
Leider vermissen wird den zugesagten Wind und müssen unter Motor die Strecke bewältigen. Nachdem wir durch ein betonntes Fahrwasser ins innere der Lagune gefahren sind und uns für einen Platz an der Pier entschieden haben erinnert sich der Wind an uns und frischt von 0 auf 4 auf. Na toll – aber dank eingespielter Crew und der guten Steuerungsmöglichkeit des Kats lassen wir uns in die Lücke zwischen 2 Booten sacken und hilfreiche Hände übernehmen die Achterleinen. Der Anker hält gemäß seiner Aufgabe und schon bald will die Crew die Stadt unsichermachen. Es reiht sich eine Bar an die nächste. Auch Landstrom- und Wasseranschlusssäulen stehen in Reih und Glied an der Pier – allerdings ohne Funktion. Seltsam damit würde sich doch ein wenig Geld verdienen lassen!?

Tag 5 Ankersalat und Segelspass – Levkas
Nach dem Frühstück wollten wir los – der lange vermisste Wind wehte bereits kräftig.
Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.
Beim “Anker auf ” Manöver ging es plötzlich sehr schwer und die Sicherung flog raus. Natürlich wurde diese nicht sofort gefunden. Also Anker aufholen von Hand genauer Hand über Hand. Wer kanns wer machts? Natürlich der Skipper. Also wurde der Kat von Gerhard mit den beiden Maschinen an der Stelle gehalten – am besten mit dem Heck zum Wind und der Anker mühsam aufgeholt. Natürlich hing der Anker eines Nachbarn ebenfalls daran.
Ob wir den Anker wegen des langsamen Aufholens per Hand geangelt haben oder der Ankerlieger erst später ankam sein Eisen über unsere Kette legte ist nicht ergründbar.
Wir befreiten uns und warfen seinen Anker wieder ins Wasser und informierten Ihn per Zuruf und dachten das war es und nun aber los.
Doch von hinten pfiff plötzlich eine der Maschinen. Während des Manövers hat sich der Kat gedreht und bei Fahrt voraus die gespannte Ankerkette des gefangen Ankers kam auf die Schraube. Das merkten wir aber nicht sofort. Wir stellten einfach fest eine Maschine geht nicht und springt auch nicht an… Hat jemand den Dieselhahn zugedreht?? Nein. OK- wir müssen etwas tun da selbst im Hafen der Wind so um die 4-5bft bläst.
Es gibt mehrere Optionen. Wieder Ankern oder mit einer Maschine irgendwie längseits gegen den Wind anlegen. Kats mögen es nicht mit einer Maschine gefahren zu werden. Trotzdem sah es erfolgversprechend aus bis wir, und ein bisher fast unbeteiligt wirkender Engländer, bemerkten, daß wir die Kette gefangen hatten. Mit der Schraube?! MIST
Alternativ zu einem schnellen chaotischem Ankern war dennoch ein Längseits gehen in der Nähe des von seinem Anker entbunden Engländers möglich. Das gelang auch dank einer noch nutzbaren Maschine und dem Fenderballett der Mannschaft ausreichend sanft. So lagen wir nun gefangen von einer fremden Ankerkette gut gefendert an einer Yacht längseits.

Gemeinsam mit einem Holländer und vor allen Dingen dank Werner Schallers Tauchgängen konnten wir den Anker bergen und die Kette von der Schraube werfen.
Der Engländer ging auf Drift nachdem seine Kette aufgeholt wurde und wurde mit Unterstützung von uns sanft längseits an die Pier genommen.
Unsere Maschine ging wieder, der Sicherungs-Schalter für die Ankerwinsch war ja auch gefunden worden und auch die Schraube hat keinen Schaden genommen. Puh Glück gehabt.
Was war die eigentliche Ursache. Die Ankerwinsch hat wegen Überlast abgeschaltet. Der Grund dafür war das der Anker gegen die Kraft des Bootes aufgeholt wurde (wenn er nicht schon an einem anderen Anker hing) . Der Verlauf der Kette ist beim Kat schlecht zu sehen, da diese unter dem Trampolin läuft. Das erschwert es den Steuermann so einzuweisen das er auf die Kette zufährt. Vermutlich kam aber zusätzlich hinzu das die andere Kette auf unserer lag. Auch nicht optimal war das die Kette bedingt durch die Kettenkastenkonstruktion zur Haufenbildung neigte welche das korrekte Einlaufen behindert. Somit waren immer Pausen nötig mit dem Risiko das der Anker über den Grund gezogen wird.
Wenn es ganz blöde gelaufen wäre hätten wir den Notanker (2.er Anker) verwenden müssen um nicht unkontrolliert im Hafen zu driften. Aber über den Ankerketten der anderen ist das der Plan, der noch weit nach Plan B kommt.
Nach diesem Abenteuer welches Kraft und Nerven und Einsatz der gesamten Mannschaft forderte konnten wir ablegen und es ging hinaus auf die Bucht. Unser Tagesziel war ja nur ca. 7sm entfernt. Also segelten wir bei frischem Wind einfach so aus und mit viel Spass. W übten reffen und ausreffen in Fahrt. Statt fürs Wenden konnte die Crew sich auch für Halsen begeistern.

Auch dieser Schlag ging nicht ohne Badestop auf offener See zu Ende.
Am Nachmittag liefen wir dann am Wind Richtung Levkas (Nord Lefkada Canal). Das letzte Stück absolvierten wir mit Motor und mussten dann warten bis die Drehbrücke uns den Weg freigab. Diese öffnet stündlich. Levkas, auch Lefkas oder Lefkada ist nicht nur eine Insel sondern auch die gleichnamige Stadt am Nordöstlichen Ende der Insel die im Grunde nur durch einen Kanal vom Festland getrennt ist. In der Nähe ist auch ein Flughafen – Preveza/Lefkada. 
Wir legten nach Anweisung des Hafen-Masters an der uns auch die Heckleinen annahm und die Moorings angab. Bisher zahlten wir für Strom und Wasser 10 Euro pro Nacht. Hier wurden wir mit etwas über 30 Euro inkl. 2 Duschkarten abgerechnet.

Hier schön zu sehen wie die Einfahrt nach Preveza unter 66° erfolgen muss.


Wär hätte es gedacht – die Crew wollte ins Städtchen und so machten wir uns auf. Von der Marina sind es nur wenige 100m bis zur Stadt Levkas. Die Stadt hat eine klare Aufteilung. Auf der Süd-Ostseite sind die Restaurants in der Übermacht und auf der Nord-Westseite die Bars. Dazwischen einige enge Gassen und ein einladender belebter Platz mit einigen Restaurants. Nach gefühlten 200 Fotos und einem Rundgang kehrten wir ein.
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Nach diesem ereignissreichem Tag mit Ankersalat, Lustsegeln, Baden und Städtele gucken sowie einem ausgiebigem Abendessen war dann bald nach der Rückkehr, zumindest nach einem kurzen Zwischenstopp in der Cafebar des Hafens, Ruhe im Schiff.
Tag 6 Parga Skipperermenü sowie Gummiboot fahren und ankern.
Unser Plan war es den Tag langsam aber passend zu den Brückenöffungszeiten anzugehen. Nach dem Duschen und Frühstücken passierten wir bald die Schwenkbrücke.
Zwar ist etwas Wind und auch die Richtung des Windes ist nutzbar – da aber ca. 35sm vor uns liegen darf es nicht zu langsam vorangehen. Deshalb wechseln wir zwischen Segelversuchen und Stützsegel mit Maschine ab. Der Wind frischt auf und zumindest auf dem letzten Meilen können wir auch ein wenig segeln.

An diesem Tag gab es 2 Mahlzeiten aus der Bordküche. Mittags kochte der Skipper Spaghetti – Cornetbeef und am Abend gab es ein spätes deftiges Vesper.
Ursprünglich wollten wir im Sportboothafen von Parga anlegen. Doch die Mole war belegt und gleichzeitig fielen Massen von Sailing Holiday Crews ein und belegten Hafen und Bucht. Im Hafen kann man mit dem Bug voraus vor Heckanker direkt am Kiesstrand festmachen. Uns erschien es sicherer in der Bucht zu ankeren und das Gummiboot in Dienst zu stellen. Damit brachte der Skipper einen Teil der Crew an Land.
Später wurde dann deren Rückführung zum Kat mit dem Taxiboot organisiert. Übrigens der Taxibootskipper begrüßte seine Passagiere mit “Moin Moin”.


Später drehte der Wind etwas und es kam Schwell auf. Wir lagen aber sicher vor Anker und konnten auch ohne personelle Ankerwache recht sicher sein. Einmal weil die Abstände zum Ufer recht groß waren und zum anderen weil dieses großen Abstände ermöglichten einen elektronischen Ankeralarm zu nutzen.
Wie erwartet konnten wir ruhig schlafen und hätten aber im Falle eines Falles genügend Reaktionszeit gehabt.
Tag 7 Bucht Lakka und Gaios zum 2.
Laut Wetterbericht konnten wir noch von einem perfekten Sommertag ausgehen danach sollte sich das Wetter verschlechtern. Ursprünglich wollten wir noch die Westseite von Korfu erreichen. Angepasst an den Wetterbericht änderten wir diesen Plan getreu nach dem Motto “Das Wetter ist der Boss”. Wir lichteten also Anker und legten Kurs auf die Nordspitze von Paxos (Paxoi) um dort die berühmte Bucht Lakka zu besuchen.
Die Bucht war bald erreicht und machte Ihrem Ruf alle Ehre. Kurz vor der Passage der Einfahrt sahen wir noch einen Delphin und kurze Zeit später fuhren wir beim zweiten Versuch den Anker ein. Baden, Relaxen und Lesen – die Crew beschäftigte sich und Gudrun unternahm schwimmend einen Landausflug.
Auch kulinarisch war die Bucht ganz in Ordnung. Die Bordküche bot Kartoffelsalat mit Würstchen, Tomaten und Gurken.




Nach diesem vergnüglichem Nachmittag zog es uns dann in Richtung Gaios.
Wie gehabt legten wir wir römisch/katholisch an der Pier an. Strom und Wasser gibt es hier für ne´n 10er. Und kaum war das Boot fest trafen wir uns zu einem Espresso bei unserem Stammcafe.

Hündchen “IRIS” wartet schon auf Chartercrews

Der Abend in Gaios ließ schon die Wetteränderung erkennen. Der Wind war kühl und so zog es uns eher in den Ort als zu den Restaurants an der Pier. Die Innenräume laden nicht so richtig ein. Selten gemütlich und oft plärren Discosound, die Belegschaft und der obligatorische Sport-TV-Kanal um die Wette. Dann lieber hinaus auf die Gaß zu Hund und Katz. Wie so oft ist die Speisekarte nahezu identisch wie in den zuvor besuchten Lokalen. Besonderes zu bekommen ist Zufall. In der Regel bekommt man eben Durschschnittsqualität und kann und wird auch nicht mehr erwarten. Die Rechnungen samt Wein für uns 5 Personen meist zwischen 70-90 Euro. Schwierig wird´s nur wenn Katzenfreunde und Menschen die die Tiere bei Tisch nicht so schätzen zusammentreffen. Bettelnde Katzen in allen Größen gehören zum Programm und schleichen einem gerne um die Füße. Flohbefall also nicht ausgeschlossen.
Nun gut wir suchten ohne Flöhe den Heimweg zum Boot.
Tag 7 Flucht vor dem Wetter – Zurück in die Heimatmarina Gouvia
Schon beim Frühstück war die Wetterverschlechterung erkennbar und der Wind frischte auf. Bald als hieß es Anker auf. Das Manöver war von einer gewissen Spannung begleitet. Schliesslich hatten wir ja schon mal einen fremden Anker unter abenteuerlichen Umständen mitgehoben. Auch in dieser Marina war das nicht unwahrscheinlich weil auch hier sehr eng geankert wurde was mit dem Risiko das Anker auf fremder Kette zu liegen kommen verbunden ist. Alles lief perfekt und bald war das Grundeisen aufgeholt und verstaut. Die östliche Einfahrt nutzen wir um hinaus aufs Meer zu fahren und konnten bald die Genua setzen. Da der Wind fast von hinten kam – und später direkt von achtern erwartet wurde – reicht die Genua um mit guter Fahrt unserem Ziel entgegen zu cruisen. Der Wind tentierte Anfangs gegen 4/5 Böen 6 und stabilisierte sich bei 5 Bft. Unsere Navigationsinstrumente errechneten eine Ankunftszeit von ca. 16.00 Uhr. Es gab also keinen Grund unsere Fahrt mit mehr Segelfläche zu beschleunigen. Ab und zu konnten wir Schauer hinter uns ausmachen. Wir hatten aber Glück und bekamen außer ein paar vernachlässigbaren Tröpfchen nichts ab. Bald lag Korfu-Town querab an Backbord und wir zogen in Richtung Gouvia-Bucht mit fast halben Wind. Gegen 15.45 fielen die Segel und unter Motor ging es zum Diesel nachfüllen und dann zur Heimatpier.

Bei böigen Wind war es etwas schwieriger an die Pier anzulegen zumal die Situation von Mooring und Platz an der Pier etwas unklar war. Letztlich klappte es aber leidlich in Verbindung mit dem Anlehnen an ein Nachbarboot und einem kleinen Exkurs hinsichtlich dem belastbarem Belegen der Heckleine. Schnell war die Luvseitige Mooring vom Mooring-Man Gerhard belegt und es blieb Zeit die zweite Mooring zu diskutieren. Auch diese wurde dann noch erfolgreich genutzt und die diskutierte Alternative stellte sich als nicht brauchbar heraus . Später zwang der doch recht kräftige Wind (6-7 Bft) uns dazu die Mooringlinen noch mal kräftig nachzusetzen.
Trotzdem können wir es als Punktlandung betrachten. Denn kaum saßen wir beim Anleger im Salon öffnete der Himmel seine Schleusen und es goß in Strömen. Wir konnten feststellen das unser Sonnendach “Neupfälzisch: Bimini” wirklich nur ein Sonnendach war. Regen hielt es keinen ab. Wären wir also nur ne Stunde später eingelaufen hätten wir uns das Duschen sparen können.
Tag 8 Wir machen gemeinsam und getrennt Korfu-Town unsicher.
Werner hat es im Führer gelesen und Hans-Joachim hat die Busfahrlinie noch genauer ausgekundschaftet. Und so nutzen wir für 1,50 je Nase den Bus in die Stadt. Trotz kühlem Wind ist die Stadt noch immer von einigen Touristen bevölkert. Neben Bars, Cafes, Restaurants stehen die Einkaufsgassen der Altstadt und die venezinischen Verteidigungsforts in der Gunst der Besucher.


Einen heftigen Gewitterschauer saßen wir dann einfach kulinarisch aus. Sprich wir waren rechtzeitig in einem Restaurantzelt mit Aussicht aufs Meer in dem uns köstlich und mit Blitz und Donner aufgetischt wurde. Wenngleich nicht alle sicher waren ob die Konstruktion dem Wind standhält wurden den Speisen doch lustvoll zugesprochen..

Tag 9 Korfu Ausflug mit dem Mietauto
Mit einem Miet-VW-Bus machten wir die Insel unsicher. Skipper Raimond holte den Bus am Flughafen und uns dann damit am Boot ab. Damit war dann übrigens auch unser Transfer zum Flieger am nächsten Tag geregelt.
Der Skipper vermisste wohl seine beiden Gashebel des Kats und würgte den Bus erst mal ab – na ja Automatikfahrer halt. Ansonsten brachte er uns aber zunächst sicher zum Kloster Paleokastritsa.

Daran schloß sich dann noch eine Umrundung der nördlichen Inselseite an mit obligatorischer Rast.

Hier unten sieht man übrigens Albanien genauer die Stadt “Sarandä” und in den Bergen im Hintergrund den Wintereinbruch.

So haben wir unseren Urlaub verbraucht. Noch eine Nacht an Bord der Athena 38 Pergamos und dann früh auf den Flieger nach Deuschland (kein Streik). Dann die letzten Meilen – äh Kilometer nach Wörth. Dort stiegen Gerhard, Hans-Joachim und Werner in Ihr zwischengeparktes Auto um und mussten feststellen das macht keinen Mucks mehr.
Nullo-Problemo. Raimond hat Überbrückungskabel und sogar ne Zusatzbatterie zur Hand. Also geht doch – wäre ja auch eine gewisse Ironie nach 206,6 Seemeilen in Wörth zu stranden.
Von den 206 Sm konnten wir 100 sm unter Segel zurücklegen. Die Bordkasse die alle Kosten (ohne Flug und Charter) abdeckte kam mit weniger als 500.- pro Nase aus.
Das wurde begünstigt durch die günstigen Liegegebühren. Flug und Bootsanteil pro Nase etwa ebenfalls 500.- Euro. Da der Törn ein wenig von Raimond abhing wurde eine Reiserücktrittversicherung für den Fall der Fälle abgeschlossen die Flug und Charter absicherte. Diese ist von der Bordkasse übernommen und ist somit im persönlichen Anteil der Crew enthalten.
Abgesehen von den Hindernissen Albanien betreffend hat alles reibungslos geklappt was natürlich immer auch eine Crewleistung ist.
Die Region ist als Windschwach gekennzeichnet. Nun das kann begrenzt so bestätigt werden. Wenn man wie wir mit dem Kat auch mal in Buchten übernachtet ist das nicht unbedingt ein Nachtteil. Wer gerne engagiert segeln möchte ist hier etwas fehl am Platz.
Katamarane sind wegen des hohen Gewichts seglerisch nicht unbedingt eine Offenbarung aber auch nicht langsamer als Kielboote. Der Platz, der Komfort und das man (tunlichst) ohne Krängung segelt sowie der geschützte Salon mit Rundumsicht haben aber für entspannte Urlaubstörns schon etwas. Auch das Cockpit sowie die Liegefläche auf dem Trampolin stehen schon im Kontrast zur relativen Enge der Einrümpfer.
Was man in jedem Fall im Gegensatz zu Kroatien vermisst ist eine gute Infrastruktur für Segler. Selbst an Plätzen wie Parga oder Gaios wo Abend für Abend 20-30 Charterboote anlegen gibt es keine Sanitäranlagen oder wie in Preveza trotz vorhandener Technik keine Funktion der Anlage.
Nun, was dem einen (der Chartercrew) zu Leide ist, ist der Familiencrew zum Vorteil weil die Kosten zwischen 0 und 10 Euro pro Liegeplatz – große Marinas ausgenommen – natürlich angenehm sind.
In diesem Sinne Raimond
